Marko Kutscher gewann mit Allerdings das Veolia-Championat (Foto: K.-H. Frieler) Braunschweig - Volle Halle, große Begeisterung bei den Zuschauern und ein bemerkenswerter Sieger: Das Veolia Championat der Löwen Classics 2011 ging erstmals an Marco Kutscher (Riesenbeck) und an Allerdings, den elf Jahre alten Arpeggio-Sohn.

Und der gehört dem Sportlichen Leiter der Löwen Classics – Hans Günter Winkler.

Klar, dass Reiter und Pferdebesitzer gemeinsam abgelichtet wurden. „An diese Siegerfotos kann ich mich gut wieder gewöhnen…“, merkte HGW verschmitzt an.

Allerdings und sein Reiter mussten gleich als Erste in die Siegerrunde des mit 30.000 Euro dotierten Veolia Championats. Wenig Gelegenheit für Taktik. „Ich habe da nicht so viele Möglichkeiten, da ich ja wusste, dass noch einige gute Leute nach mir kommen,“ so Kutscher, der den Arpeggio-Nachkommen seit einem Jahr reitet und sich einfach freut, dass im Ergebnis immer häufiger die Null vornean steht.

Dicht dran, aber im Endeffekt denn doch etwas langsamer war Lars Nieberg (Homberg) mit dem rheinischen Wallach Levito. „Das ist schon in Ordnung so,“ befand Nieberg, „ich freue mich für Marco und Allerdings, dass das hier so gelaufen ist.“ Niebergs Konzentration richtet sich nun auf den Großen Preis von Volkswagen, denn der gebürtige Niedersachse ist Titelverteidiger in der prestigeträchtigen Prüfung.

Ein junger Mann belegte den dritten Rang: Jörg Oppermann , 25 Jahre alt und aus dem Süden der Republik, setzte sich mit Che Guevara gut in Szene. „So was erlebe ich zum ersten Mal,“ ließ der für den RFV Elz startende Springreiter wissen, der bereits im European Youngster Cup für die eine oder andere Schlagzeile sorgte.

Genau dieser Mix aus erfahrenen Routiniers und der nachwachsenden Generation begeisterte Reinhold Hüls , Geschäftsführer der Veolia Wasser GmbH: „Jedes Jahr erleben wir ein anders zusammen gesetztes Teilnehmerfeld und so wie ein Hugo Simon als einer der älteren gewinnen kann, kann es auch ein ganz junger Reiter – das ist spannend und immer wieder toll zu erleben.“ Das Unternehmen Veolia ist seit 2006 Sponsor der bedeutendsten Prüfung des Samstags bei den Löwen Classics in Braunschweig – aus dem Veolia Derby wurde später das Veolia Championat.

Das „volle Haus“ sorgte vor allem auch bei Turnierleiter Axel Milkau für Begeisterung. „Wir werden am Sonntag 33.000 Zuschauer verkünden können und das ist dem Jubiläumsjahr würdig,“ ließ Milkau wissen. Die 10. Löwen Classics haben dann eine neue Rekordmarke gesetzt. „Vier von sechs Veranstaltungsabschnitten waren dann ausverkauft.“

Dressurauftakt mit belgischem Sieg

Vicky Smits-Vanderhasselt zählt zu den besten Dressurreiterinnen Belgiens und so ganz überraschend kam der Sieg im Preis des Handwerks - Grand Prix de Dressage – in der Volkswagen Halle denn nicht. Mit der 12 Jahre alte Hannoveraner Stute Daianira van de Helle gewann die Reiterin mit 70,53 Prozent und eigentlich „zu dritt“, denn Vicky Smits-Vanderhasselt ist schwanger.

Platz zwei ging an die 23 Jahre alte Osnabrücker Studentin Hedda Droege und „Fiffi“ -  so jedenfalls wird Fifth Avenue, die 1998 geborene Westfalenstute genannt. Fiffi ist ein Mitbringsel ihres Vaters von der Auktion in Münster. Vier Jahre alt war die Stute damals. Seither sind beide zusammen sportlich gewachsen, Hedda Droege ist Mitglied der Perspektivgruppe Dressur.

Platz drei holte sich der Seriensieger des Vorjahres: Hubertus Schmidt (Borchen) trat mit der erst zehn Jahre alten Stute Dark Diamond an. Die westfälische Diamond Hit-Tochter übernahm der Reitmeister vor anderthalb Jahren von seinem Bereiter. „Ein klassisches Grand Prix-Pferd mit einer schönen Piaffe/ Passage-Tour,“ findet der Ausbilder, aber auch ein wenig „guckig“. In Braunschweig war das für den „dunklen Diamanten“ gar kein Problem. „Das hat vielleicht an dem langen Weg bis zur Halle gelegen,“ vermutet Schmidt, „meine Pflegerin hat gesagt, dass sie da schon soviel zu begucken hatte, dass sie vielleicht ganz froh war, in eine schöne Halle zu kommen.“
Rundum zufrieden sei er mit dem Auftritt gewesen und: „Ich freu mich schon auf die Kür am Sonntag. Musik findet die Stute gut, das mag sie.“

Ergebnisübersicht Löwen Classics:

VEOLIA Championat 2. Qualifikation Grosse Tour Int. Springprüfung mit Siegerrunde (1.50 m) FEI - Art. 273.3.3 - CSI4*
1. Marco Kutscher (Hörstel), Allerdings, 0 SP/32.48 sec;
2. Lars Nieberg (Homberg), Levito, 0/33.03;
3. Jörg Oppermann (Gückingen), Che Guevara, 0/34.12;
4. Mario Stevens (Molbergen), D'Avignon, 0/35.85;
5. Jan Sprehe (Cloppenburg), Paolini, 0/37.13;
6. Gerco Schröder (Niederlande), Eurocommerce Vigaro, 1 Strafpunkt 38.64;

Preis des Handwerks Qualifikation für Prüfung 11 Int. Dressurprüfung - Grand Prix de Dressage - CDI3*
1. Vicky Smits-Vanderhasselt (Belgien), Daianira Van De Helle, 1657.5 Punkte;
2. Hedda Droege (Osnabrück), Fifth Avenue, 1652.0;
3. Hubertus Schmidt (Borchen), Dark Diamond, 1645.5;
4. Patrik Kittel (Nottuln), Toy Story, 1645.5;
5. Emma Kanerva (Borchen), Sini Spirit, 1635.0;
6. Jenny Schreven (Niederlande), Krawall, 1612.0;

Preis der Wirtschaft HGW-Bundesnachwuchschampionat der Springreiter Stilspringprüfung Kl. M*
1. Stefanie Reining (Bedburg-Hau), Diva, Wertnote 8.8;
2. Niklas Krieg (Villingen-Schwellingen), Panama, 8.5;
3. Simon Widmann (Markt Schwaben), Cool Lady, 8.4;
4. Darline Eisenmenger (Hadamar), Charity, 8.3;
4. Caroline Bächle (Freiburg), Feivel's Pleasure, 8.3;
6. Laura Strehmel Neustadt), Levon, 8.2;

VOLKSWAGEN BANK Gold Cup 1. Qualifikation Große Tour Int. Springprüfung nach Fehlern und Zeit (1.50 m) FEI - Art. 238.2.1 - CSI4*
1. Wesley Heijdens (Niederlande), Pavarottie H, 0 SP/48.01 sec;
2. Gerco Schröder (Niederlande), Eurocommerce Seattle, 0/48.05;
3. Marco Kutscher (Hörstel), Allerdings, 0/48.55;
3. Christian Ahlmann (Marl), Caracas, 0/48.55;
5. Franke Sloothaak (Borgholzhausen), Aquino, 0/49.42;
6. Eric D. van der Vleuten (Niederlande), VDL Groep Utascha SFN, 0/49..45;

Tags: Braunschweig | Classics | Kutscher | Löwen | Winkler

"));