Weltreiterspiele - Disziplinen im Überblick: Weltmeisterschaft Springen

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Jos Lansink (BEL) wurde 2006 Weltmeister in Aachen (Foto: FEI K. Houghton)
Wettkampfmodus

Jede Nation darf fünf Springreiter mit jeweils einem Pferd entsenden, wobei nur vier Reiter im Teamwettbewerb an den Start gehen.

Der fünfte Reiter ist die Reserve und nimmt nur am offiziellen Training teil. Auch bei den Weltmeisterschaften der Springreiter werden für die Mannschafts- und den Einzelwettbewerb Medaillen vergeben. Die wichtigsten Championate wie Olympische Spiele, Welt- und Europameisterschaften bestehen aus drei Teilprüfungen mit insgesamt fünf Umläufen. Allerdings unterscheidet sich der jeweilige Austragungsmodus.

Die Weltmeisterschaften im Springreiten werden heute als Disziplin der World Equestrian Games (WEG = Weltreiterspiele) ausgetragen. Die nächsten Spiele finden in diesem Jahr 2010 vom 25. September bis 10. Oktober  2010 in Lexington, Kentucky, USA statt.

Erste Wertungsprüfung: Zeitspringen .

Um bei den Weltmeisterschaften Sieger dieser Prüfung zu werden, muss der Reiter nicht nur die schnellste Zeit haben, sondern dabei auch möglichst fehlerfrei bleiben, denn die Abwürfe werden in Strafsekunden umgerechnet und zur erreichten Zeit hinzugezählt. Der Gewinner des Zeitspringens erhält null Strafpunkte. Der Zeitunterschied zwischen dem Sieger und den weiteren Reiter wird halbiert. Die daraus resultierenden Strafpunkte werden für die Einzel- wie auch für die Mannschaftswertung angerechnet.

Zweite Wertungsprüfung: Nationenpreis mit zwei Umläufen.

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Reiten für Deutschland
Der Nationenpreis, bei dem vier Reiter eines Landes als Mannschaft starten, ist einerseits wichtig für die Einzelwertung und entscheidet andererseits auch über die Mannschaftsmedaillen. Fehler eines Reiters gehen auf das Mannschafts- und auch auf das Einzelkonto. An der zweiten Runde des Nationenpreises sind nur die zehn besten Mannschaften nach Zeitspringen und erster Nationenpreisrunde startberechtigt und können somit um die Mannschaftsmedaillen springen. Alle anderen Reiter haben nur noch die Chance, sich für das Einzelfinale zu qualifizieren, für das die besten 30 Einzelreiter nach den ersten beiden Wertungsprüfung eine Startfreigabe erhalten. Der Finaltag besteht erneut aus einem Springen mit zwei Umläufen. Die Besonderheit bei Weltmeisterschaften ist, dass im Finale zusätzlich ein Springen mit Pferdewechsel geritten wird, das über Titel und Medaillen entscheidet. Am Finale mit Pferdewechsel nehmen die vier besten Reiter nach den vorhergegangenen fünf Umläufen teil. Zunächst satteln sie ihr eigenes Pferd und anschließend reiten sie den Parcours mit den drei Pferden ihrer Konkurrenz. Sollte der Weltmeister danach noch nicht feststehen – das passiert genau dann, wenn zwei oder mehr Reiter strafpunktgleich sind – entscheidet die Rangierung vor dem Pferdewechsel.

Qualifikation und Sichtungsweg

Die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) macht die Qualifikationskriterien im Springen an der Anzahl der Fehler bei internationalen Großen Preisen fest. Hierbei gilt: Je höherwertiger das Springen, desto mehr Fehler darf sich der Reiter erlauben. Beispielsweise muss der Reiter den Großen Preis bei zwei unterschiedlichen internationalen Turnieren auf Drei-Sterne-Niveau in der ersten Runde fehlerfrei beendet haben, um sich für die WEG zu qualifizieren. Bei einem Großen Preis auf Fünf-Sterne-Niveau genügen hingegen acht Strafpunkten für eine WEG-Qualifikation.

Wer letztendlich Deutschland bei den Weltreiterspielen vertreten darf entscheidet der DOKR-Springausschuss. Bei der Entscheidung berücksichtigt er die Ergebnisse und Entwicklung der WM-Kandidaten  bei Prüfungen der Global-Champions-Tour, den Nationenpreisen und der Riders Tour. Eine wichtige Sichtungsetappe ist das CSIO Aachen vom 12. bis 18. Juli. Definitiver WM-Nennungsschluss für die Springreiter ist der 29. September.

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