Kein Geld für den Hufschmied Wegen Wirtschaftskrise fehlt in Irland Geld für den Hufschmied

Irische Besitzer können Futter und Tierarzt nicht mehr bezahlen

Tausenden von  Pferden droht in Irland der Hungertod und ein qualvolles Verenden, weil ihre Besitzer aufgrund der Wirtschaftskrise Futter und Tierarzt nicht mehr zahlen können.

Etwa 20.000 Tiere , so wird geschätzt, sind überflüssig geworden. Viele von ihnen irren abgemagert oder krank  in der Landschaft herum, streunen zwischen den Hochhäusern, sind am Straßenrand angebunden.

„Wir Reiter sind auf die gute Partnerschaft zu unseren Pferden angewiesen. Es ist höchste Zeit, dass wir den leidenden irischen Pferden helfen“, sagt Denis Lynch.

Der Rider of the Year 2010 der Riderstour, der selbst aus dem irischen Tipperary kommt und jetzt im westfälischen Münster lebt, will mit einer großangelegten Spendenaktion Geld sammeln und den Betrag der Tierschutzorganisation „The irish society for the prevention of cruelty to animals” ( www.ispca.ie ) übergeben.

Iren sind pferdeverrückt. Nirgendwo in Europa leben pro Kopf der Bevölkerung mehr Sport- und Freizeitpferde als hier. „Unsere Tradition und Kultur ist ganz eng mit dem Pferd verbunden. Wer sich bisher ein Pferd halten konnte, war ein stolzer Mann“, sagt Lynch. „Wenn ich jetzt das Elend in meiner Heimat sehe, dann blutet mein Herz.“

Schnelle Hilfe notwendig

Er will schnell dazu beitragen, dass sich die Situation der Pferde in Irland wieder verbessert. Deshalb hat er eine Kampagne ins Leben gerufen und sammelt bei Reitturnieren dort, wo das meiste Geld sitzt: in den VIP-Bereichen, bei den Zuschauern. Der Springreiter hat mit seiner Equipe im vergangenen Jahr beim CHIO in Aachen den Nationenpreis gewonnen. Im westfälischen Münster unterhält er eine moderne Reitanlage, auf der seine Millionen-Euro-teuren Pferde gepflegt und gehätschelt werden. „Wenn ich mir vorstelle, wieviel Geld und Fürsorge wir in die Betreuung unserer Sportpferde stecken, und dann sehe, wie die Pferde in Irland verrecken, dann fühle ich mich gezwungen, einzuschreiten.“ Lynch ist sicher, dass seine Kollegen ebenso denken und bittet daher auch sie um finanzielle Unterstützung.  „Wir können das Leiden mindern“, sagt er und setzt jetzt seinen Ehrgeiz daran, viel Geld zusammenzubringen.

L irland1 ynch arbeitet mit der Organisation „The Irish Society for the prevention of cruelty to animals” ( www.ispca.ie ) zusammen. Deren Chief Inspector Conor Dowling hat in diesem Herbst schon Alarm geschlagen und über die Katastrophe mit den irischen Pferden berichtet. Er hat in den vergangenen Jahren immer wieder Pferde bei seiner Tierschutzorganisation aufgenommen. Doch die  derzeitige Anzahl sprengt alle bisherigen Grenzen. Es fehlen Ställe, Futter, Geld für Tierarzt und Hufschmied.

Viele Tiere schwer verletzt und leidend

„Viele Tiere sind so schwer verletzt , dass man sie sogar erlösen muss. Ich habe Fotos gesehen, die unbeschreiblich sind“, sagt Lynch. „Als Sportler, die für ihre Pferde verantwortlich sind, dürfen wir so etwas nicht zulassen. Ich werde natürlich persönlich überprüfen, was mit dem gesammelten Geld geschieht und mich vor Ort über den Einsatz der Spenden informieren.“

Klar ist, dass nicht alle Pferde, die von der Organisation  aufgenommen werden, auch gesund gepflegt werden können. Manche sind zu mager und zu schwach.  Doch es ist dem früheren Jockey und Pferdemann Lynch lieber, einem Pferd den Gnadenschuss zu geben, als es langsam und qualvoll sterben zu lassen.

„Meine Idee ist, die Pferde nach ihrer Rekonvaleszenz  an Reitvereine auch in Deutschland zu vermitteln“, erklärt Denis Lynch sein Vorhaben. „Dann erfüllen sie wieder einen guten Dienst, tragen ihre Kosten selbst - und die ispca hat Platz für neue Patienten.“

Sein Wunsch ist aber, das pferdeliebende Irland möge die Wirtschaftskrise bald überwinden und sich erholen. Der Ire will unbedingt erreichen, dass seine Landsleute wieder stolz sind auf ihre Pferde und diese auch wie echte horsemen behandeln.

Spendenkonto: “Irish horses”

Konto: 190 380 11

Fellbacher Bank, Bankleitzahl: 60261329

Tags: Irland | Lynch

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