Denis Lynch (IRL), Rider of the Year 2010, hat Probleme mit dem irischen Teamchef Münster - Der irische Springreiter Denis Lynch hat seiner Föderation mitgeteilt, dass er nicht mehr für Nationenpreis-Einsätze zur Verfügung stehen wird.

Der 34-jährige, der zu den Top-Ten der Weltrangliste zählt und seit 16 Jahren in Deutschland nahe Münster lebt, gab in der irischen Tageszeitung „Irish Examiner“ unüberbrückbare Differenzen mit Teammanager Robert Splaine als Begründung an.

Schon vor Monaten dachte Lynch darüber nach, seine Beteiligung an Nationenpreisen „aufzukündigen“. „Ich habe mit Horsesport Ireland über die Angelegenheit gesprochen und derzeit ist die Situation nicht zu ändern. Das Verhältnis zwischen Robert Splaine und mir ist zerbrochen, so etwas ist auch schon in anderen Sportarten vorgekommen. Diese Situation kann sich schlecht für das Team auswirken – also muss ich meine Beteiligung in Frage stellen,“ wird Lynch im Examiner zitiert, „das Team kommt zuerst, nicht ich als Person.“

Bei den Weltreiterspielen verpasste die irische Equipe die Qualifikation für die Olympischen Spiele, nachdem das Quartett zuvor in mehreren Nationenpreisen – u.a. in Aachen – für Furore gesorgt hatte. Lynch: „ Ich bin mit meinen eigenen Leistungen bei der WM wirklich nicht zufrieden gewesen, aber ich war auch nicht zufrieden mit unserem Auftritt als Team. Es hätte besser laufen können und meiner Ansicht nach ist eine unzureichende Taktik der Grund dafür. Wir hatten ein bemerkenswertes Jahr und haben doch das Hauptziel nicht erreicht: Die Qualifikation für Olympia 2012.“

Teamchef Robert Splaine , dessen Vertrag sich vor wenigen Tagen um zwei weitere Jahre verlängerte, reagierte verschlossen: „Es ist nicht meine Art, Angelegenheiten des Teams in den Medien zu diskutieren.“ Was wohl nichts anderes heißt, als das der Springsportmanager keine Antwort auf die immer wieder aufflackernde Krise in und um sein „A-Team“ hat. Nach Jessica Kürten ist Lynch bereits der zweite prominente Reiter von der grünen Insel, der Probleme mit dem Sportmanagement von Horsesport Ireland (HSI) einräumte.

Wechsel unter die deutsche Flagge?

Einen Wechsel unter die deutsche Flagge schloss Lynch, der einen guten Kontakt zu Bundestrainer Otto Becker pflegt, nicht aus: „Aber es ist gar nichts entschieden.“ Immerhin verfügt Lynch gleich über eine Reihe erstklassiger Pferde, gewann die DKB-Riders Tour 2010, etliche Große Preise und war konstant Teammitglied in der Meydan Nations Cup-Serie. Genau das macht den Rücktritt des irischen Nationenpreisreiters zu einem schweren Schlag für HSI im Jahr der Europameisterschaften – der letzten Chance das Olympiaticket noch zu lösen.
Ein Wechsel der Nationalität würde eine Reihe von Einschränkungen bedeuten: Zwei Jahre lang dürfte Lynch weder bei Europa- noch Weltmeisterschaften für sein neues Heimatland bestreiten, wäre auch für Nationenpreise nicht verfügbar und – laut Irish Examiner – auch drei Jahre lang nicht für die Olympischen Spiele startberechtigt.

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