Ehning und das deutsche Team liegen vorn in der Wertung (Foto: © Dirk Caremans)
Kentucky/USA (fn-press). Eines steht bereits jetzt fest. Der zweite Teil des Mannschaftswettbewerbes der Springreiter am Mittwoch bei den Weltreiterspielen im US-amerikanischen Kentucky wird ein Herzschlagfinale. Gleich sechs Nationen liegen nach Zeitspringen und erster Nationenpreisrunde nur einen Springfehler auseinander und haben gute Chancen, Weltmeister zu werden.

Die beste Ausgangsposition hat das deutsche Team, das nach dem Zeitspringen am Montag und der ersten Nationenpreisrunde am Dienstag die Zwischenwertung mit 17,80 Strafpunkten anführt.

„Wir sind oben dran, das ist wichtig“, äußerte sich Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) zurückhaltend und warnte vor zu viel Euphorie. „Vorne geht es so eng zu, es ändert sich mit jedem Reiter.“ Dicht hinter Deutschland lauern Brasilien (18,49) und die USA (18,69), aber auch Kanada (18,93), Frankreich (20,32) und Saudi Arabien (21,48) liegen in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Deutschen.

„Die USA bleiben weiter der Topfavorit auf den Titel“, so Becker. Lediglich zehn der insgesamt 27 Nationen dürfen an der morgigen zweiten Nationenpreisrunde teilnehmen. Nicht geschafft haben es in die zweite Runde starke Springnationen wie die Niederlande, Irland oder die Schweiz. „Wie schnell es nach unten gehen kann, das hat man heute gesehen. Durch einen Zeitfehler von Eric Lamaze sind die Kanadier vom zweiten auf den vierten Platz zurückgefallen. Hier ist noch nichts entschieden.

Carsten-Otto Nagel in der Einzelwertung derzeit auf Platz vier

Bester Deutscher in der Einzelwertung ist Carsten-Otto Nagel (Wedel) auf Platz vier. Der Vizeeuropameister hat nach dem Zeitspringen und der ersten Nationenpreisrunde 3,24 Strafpunkte auf seinem Konto.

Der Saudi Khaled Al Eid führt die Einzelwertung an (Foto: © Dirk Caremans)
Der Saudi Khaled Al Eid führt die Einzelwertung an (Foto: © Dirk Caremans)
In Führung liegt Khaled al Eid aus Saudi-Arabien mit Presley Boy (2,20) vor dem Brasilianer Rodrigo Pessoa mit HH Rebozo (2,80) und dem Belgier Philippe le Jeune mit Vigo (3,11). „Die Stute ist phänomenal gesprungen und es war eine geniale Runde. Corradina ist ein absolutes Ausnahmepferd, für die nichts ein Problem ist“, schwärmte Nagel von seiner Stute. „Bis jetzt läuft es für unser Team richtig gut.“

Lobende Worte fand der Bundestrainer vor allem für Startreiterin Janne-Friderike Meyer (Schenefeld) mit Cellagon Lambrasco: „Janne hatte als Startreiterin den schwierigsten Job. Als WM-Debütantin hat sie das prima gelöst.“ Die 29-Jährige leistete sich mit Cellagon Lambrasco lediglich einen Abwurf und verkürzte bereits nach ihrem Ritt den Abstand zu den bis dahin führenden US-Amerikanern. „Im Nachhinein hätte ich auf die Distanz einen Galoppsprung weniger reiten können. Vielleicht hätte ich dann den Fehler vermieden“, analysierte sie ihren Ritt. „Das war natürlich als Startreiterin eine große Verantwortung und ich bin froh, dass ich bis jetzt so sichere Runden gezeigt habe.“ In der Einzelwertung nimmt sie mit 9,31 Strafpunkten Platz 32 ein.

Während Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Checkmate im Zeitspringen am Montag noch fehlerfrei blieb, musste sie in der ersten Nationenpreisrunde gleich zwei Abwürfe hinnehmen und lieferte das Streichergebnis für das deutsche Team. „Ich bin heute enttäuscht. Noch am Anfang des Parcours habe ich gedacht, dass alles passt. Nach dem Fehler am Wasser war ich dann etwas verunsichert,“ sagte die gebürtige US-Amerikanerin, die sich mit 9,79

Pessoa liegt an 2. Stelle der Einzelwertung (Foto: © Dirk Caremans)
Pessoa liegt an 2. Stelle der Einzelwertung (Foto: © Dirk Caremans)
Strafpunkten derzeit auf Platz 36 in der Einzelwertung wiederfindet. „Morgen müssen wir kämpfen.“

Marcus Ehning (Borken) steuerte heute mit Plot Blue wie Janne-Friederike Meyer vier Strafpunkte zum deutschen Teamergebnis bei. „Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Wichtig für die Mannschaft war, dass es bei mir bei vier Strafpunkten geblieben ist. Wir haben hier eine gute Chance, eine Medaille zu gewinnen“, so der Weltcupsieger, der in der Einzelwertung 26ter ist (8,77). Der zweite Nationenpreisumlauf beginnt am Mittwoch um 19 Uhr (Ortszeit).

Text: FN-Press
Fotos: Dirk Caremans/FEI

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