München –  Bei den Munich Indoors gibt’s ein Jubiläum zu feiern.

Das Finale des Bayernchampionats jährt sich zum zehnten Mal. Die anspruchsvolle Prüfungsserie auf Zwei-Sterne-S-Niveau ist längst im Turnierkalender etabliert und hat inzwischen auch außerhalb der Ländergrenze sportliches Gewicht.

Wenn Bayerns beste Reiter ihren Champion ermitteln, ist guter Sport garantiert. Deshalb findet die Endrunde in der Münchner Olympiahalle diesmal im Hauptprogramm am Freitagabend statt.

In diesem Jahr gingen rund 50 bayerische Rotröcke bei vier Qualifikationen auf Punktejagd. Da drei Reiter punktgleich auf dem 25. Platz landeten, sind beim Jubiläumsfinale sogar 27 Paare startberechtigt. Hier haben alle die gleiche Ausgangsposition. In der Endrunde geht es nicht nur um den begehrten Titel, sondern auch um insgesamt 10 000 Euro Preisgeld und attraktive Ehrenpreise. Außerdem haben die sechs Erstplatzierten die Chance, in der internationalen Tour gegen die Top-Reiter anzutreten.
Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn die Startplätze auf den großen internationalen Turnieren sind knapp. Sie werden von den nationalen Reiterverbänden bzw. von den Veranstaltern vergeben. Anders als bei nationalen Turnieren kann man nicht einfach nennen und starten.

2001 wurde das Bayernchampionat aus der Taufe gehoben. Die Konkurrenz auf den Turnieren im Freistaat war zu dieser Zeit längst nicht so stark wie in den Hochzuchtgebieten im Norden oder im Westen Deutschlands, wo auch die meisten großen internationalen Turniere stattfinden. Um den Springsport in Bayern gezielt zu fördern, konzipierte man eine Prüfungsserie mit Punktsystem und abschließendem Finale. Bekanntlich geht es im Reitsport nicht um einzelne Erfolge, sondern um den systematischen Aufbau und die kontinuierliche Leistung eines Pferd-Reiter-Paares.
In den Anfangsjahren war der Start in der Olympiahalle für viele bayerische Reiter die erste Gelegenheit, internationale Turnierluft zu schnuppern. Der Abstand zur Konkurrenz war groß. Im letzten Jahrzehnt hat sich der bayerische Springsport weiter entwickelt. Es gibt wesentlich mehr Startmöglichkeiten auf Ein- und Zwei-Sterne-S-Niveau, und auch die Bedingungen auf den Turnierplätzen werden immer professioneller.

Die Konkurrenz in Bayern ist heute sehr viel größer. Die sportlichen Anforderungen sind gewachsen, und die Zahl der bayerischen Reiter mit internationalen Erfolgen nimmt zu. Seit fünf Jahren organisiert der Springreiter Club Bayern das Bayernchampionat. Dem Hauptsponsor, der Nürnberger Versicherungsgruppe, ist es zu verdanken, dass die Zukunft der Prüfungsserie erst einmal gesichert ist.
Beim Jubiläums-Finale haben Sönke Kohrock und Martin Schäufler die Chance, sich zum dritten Mal den Titel zu sichern. Konkurrenz bekommen die beiden erfahrenen Berufsreiter nicht nur aus den eigenen Reihen. Bei den ersten beiden Qualifikationen trumpften die Nachwuchsreiter auf und hängten die routinierten Profis ab. In Königsbrunn fegte die 21jährige Stefanie Paul mit Piccola in Bestzeit über den Stangenwald. Die 18jährige Julia Schönhuber mit Palatino sorgte in Ingolstadt-Hagau für eine handfeste Überraschung. Sie ist die bisher jüngste Siegerin in der Geschichte des Bayernchampionats. In Kirchstockach feierte der 25jährige gebürtige Hesse Jan Distel mit Levis seinen ersten großen Sieg in der Wahlheimat. In München-Riem führte sein Kollege Maximilian Ziegler mit Ratina die Ehrenrunde an. Der 26jährige Berufsreiter beendete die Punktejagd als Führender. Seit eineinhalb Jahren arbeitet der Züchtersohn aus Mertingen als Bereiter im Ausbildungs- und Verkaufsstall von Johann (Hansi) Steindl in Pfaffenhofen an der Ilm.

Qualifikation zum Bayernchampionat der Nürnberger Versicherung


Punktendstand nach der 4. Qualifikation in München-Riem am 24.10.2010

1.        Maximilian Ziegler (Ha24+21Ki+Ri26=69)
2.        Hans-Peter Konle (Ha17+Ki24+Ri23=64)
3.        Simone Blum (Kö24+Ha15+Ri24=63)
4.        Sönke Kohrock (Kö21+Ha21+16Ki=58)
5.        Stefan Nörtemann (Kö13+Ki20+Ri22=55), Tobias Meyer (Kö18+Ha20+Ri17=55)
7.        Edwin Schmuck (Kö17+Ki18+Ri21=56)
8.        Jan Distel (Ha13+26Ki+Ri13=52)
9.        Sabrina Berger (Kö20+Ha11+Ri16=47)
10.      Max Kühner (Ha5+Ki19+Ri18=42)
11.      Martin Schäufler (Kö9+Ha10+Ri21=40)
12.      Rüdiger Renner (Ki17+Ri20=37)
13.      Matthias Mock (Kö19+Ha19=38), Julia Schönhuber (Kö8+Ha26+Ri4=38)
15.      Uli Hacker (Ha13+Ki23=36), Walter Maucher   (Ha22+Ki14=36)
17.      Stefanie Paul (Kö26+Ha8+Ri1=34)
18.      Michael Eichler (Ha11+Ki10+Ri12=33)
19.      Nicoletta Stein (Ki15+Ri15=30)
20.      Markus Mang (Kö12+Ha13+Ki4=29)
21.      Georg Müller (Ha16+Ki12=28)
22.      Monika Dirr (Ha12+Ki8+Ri7=27)
23.      Patrick Afflerbach (Kö3+13Ki+Ri10=26)
24.      Andreas Brenner (Kö16+Ri8=24)
25.      Jörne Sprehe (Ha23), Maximilian Schmid (Kö23), Wolfgang Winter (Ha22+Ki1=23)
28.      Pascal Pfeiffer (Ki22)
29.      Wolfgang Puschak (Kö15+Ha6=21), Anton Steiner (Ri19)
31.      Michaela Brückmann (Ha7+Ki11=18) Maximilian Lill (Ha4+Ri14=18)
33.      Thomas Schneider (Ha14), Kim Kniha (Kö14)
34.      Monika Haas (Ri11)
35.      Peter Aigner (Ha5+Ki5=10)
36.      Eddy Butler (Ri9), Simone Baur (Ki9), Carina Hindelang (Ki3+Ri6=9)
39.      Oliver Berger (Kö7),
40.      Martin Vogel (Ki6)
41.      Pascal Brunner (Kö5), Melanie Eberhardt (Ri5)
43.      Hendrik Gravemeier (Ri3)
44.      Alfred Glöckl (Ki2)
45.      Alexander Wenzel (Kö1)

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